Die Hoffnung war groß nach den namhaften Neuverpflichtungen, die der MSV Duisburg im Winter getätigt hatte. Doch nach den 90 Minuten an der Grünwalder Straße ist die Situation der Zebras noch dramatischer geworden. Die Meidericher verloren mit 1:4 und verfielen spielerisch in alte Muster vom Saisonstart. Ein herber Rückschlag.
Boris Schommers wählte eine mutige Aufstellung, gab neben dem enttäuschenden Debütanten Daniel Ginczek auch Alexander Esswein eine Chance. Zudem baute der 45-Jährige seine Abwehr um und schenkte überraschend Marvin Senger das Vertrauen. Von der Bundesliga-Erfahrung der beiden Offensivhoffnungen war jedoch nichts zu spüren. Die Aufbruchstimmung, die der MSV durch die letzten Auftritte des Jahres 2023 und die darauffolgende gelungene Vorbereitung geschaffen hatte, war verpufft.
„Das einzige Gute ist, dass wir in drei Tagen die Chance haben, es besser zu machen. Und da gibt es einige Punkte, um das zu tun“, sagte Schommers nach dem Debakel bei Magenta Sport mit Blick auf den nächsten Abstiegskrimi gegen den Halleschen FC am Dienstagabend.
Ob Sebastian Mai dann schon wieder auf dem Platz stehen kann, ist mehr als fraglich. Der Kapitän verletzte sich nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit ohne gegnerische Einwirkung und humpelte vom Feld. Schommers wollte sich nicht auf mögliche Spekulationen um einen Kreuzbandriss einlassen. „Die Ärzte werden drauf schauen. Es hat sich nicht gut angefühlt. Das passt dann zu so einem Tag. Wir hoffen, dass er sich nicht ganz so schwer verletzt hat.“
Gut möglich, dass die Duisburger durch den längeren Ausfall von Marvin Bakalorz (Knie) noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Der neue Geschäftsführer Michael Preetz gab vor seinem Debüt Auskunft über seine ersten Tage bei seinem alten Klub. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Sportliche Führung noch einmal reagieren werde.
Die Mannschaft möchte der 56-Jährige Anfang der Woche kennenlernen. Bislang gab es nur Kontakt zum Trainer. Preetz‘ Engagement sei der Hartnäckigkeit von Ingo Wald und Ulf Schott geschuldet. „Bei all meinen Zweifeln, die lange da waren, haben sie immer wieder versucht, mich für den MSV zu gewinnen. Ich wollte wieder arbeiten. Die Summe und die Verbundenheit zum Verein haben dazu geführt. Gemeinsam wollen wir unser Ziel erreichen“, sagte der neue starke Mann.
Der Klassenerhalt bleibt ein schwieriges Unterfangen. Gegen Halle zählt in der englischen Woche nur ein Sieg. Bleibt abzuwarten, ob die Neuzugänge vor heimischer Kulisse besser zünden. Viel Zeit bleibt den Zebras nicht.